Gotische Götter



Die spirituelle Urkraft der Gotensteine

Die Goten beteten als Germanen zu Germanischen Göttern. Spirituell geleitet war die Germanische Religion keinesfalls mit heutigen zutiefst kopflastigen Religionen wie dem Christentum, dem Islam oder auch dem Buddhismus zu vergleichen.

Es handelte sich vielmehr um eine „Naturreligion“. Es gab heilige Orte, heilige Quellen und die Macht der Gotensteine. Priester versuchten die Spiritualität der Elemente zu erspüren. Eine Fabelwelt, die man heute noch auf Island erspüren und selbst wahrnehmen kann, war Teil der Religion und Teil der Wirklichkeit zugleich. Und Gotensteine, die vom Mond beschienen worden waren, boten Schutz, Gesundheit und spirituelle Reinheit.

 Odin! Quelle: Wikipedia / Lizenz: public domain)
In den Beschreibungen von Jordanes wird berichtet, dass die Goten z. B. ihre Stammesfürsten nach siegreichen Kämpfen nicht mehr als gewöhnliche Menschen sondern als spirituell erhöhte Wesen (semidei, ansis – die „Asen“) betrachteten.

Die Götter der germanischen Goten kontrollierten die Macht der Elemente. Diese Götter halfen beim Kampf, wie der Donnergott Thor, oder aber sie kämpften mit List und Intrige gegen die Menschen, wie der Gott Loki. Dem Flussgott wurden Menschenopfer dargebracht, um seine Naturgewalt zähmen zu können. Der Gott des Krieges Tyz und der Götter-Vater Wodan-Odin wurden besonders verehrt und gefürchtet. Eide wurden auf ihre Namen geleistet.


Berserker! (Quelle: Wikipedia / Lizenz:  public domain)
Um den Zugang zur spirituellen Welt öffnen zu können, wurden halluzinogene Pflanzen, wie Fliegenpilze, Eiben-Früchte oder Vogelbeeren) verwendet. 

Die berühmten Berserker standen unter dem Einfluss solcher Pflanzenextrakte, wenn sie wild rasend und keinen Schmerz kennend gegen eine Übermacht an Feinden erfolgreich ankämpften.

Die Priester und Schamanen der gotischen Stämme fanden über kultische Handlungen eine Brücke zur Welt der Götter und öffneten eine spirituelle Verbindung zu den Ahnen und zu den Wesen der Zwischenwelt. Der vornehmeste der Ahnen war der Stammesgründer Gapt (Gaut – „Goten“)

Die einzigartige Macht der Gotensteine wird aus der Überlieferung der Stammeslegende der Goten abgeleitet:


„Demnach stammten die Goten vom sagenhaften Stammesgründer Gapt auf der Insel Scandza ab.

Von dort seien sie unter König Berig mit drei Schiffen in Gothiscandza gelandet und hätten sich nach fünf Generationen unter Filimer auf den Weg Richtung Süden gemacht.

Die Diaspora des Volkes sei passiert als während der Überquerung eines großen Flusses die Brücke eingestürzt sei.

Nur die Gotensteine konnten die spirituelle Verbindung zur sagenhaften verlorenen Heimat herstellen!“

Fundort von Gotensteinen an der Ostsee
(Quelle: Wikipedia / Autor: Yak / Lizenz: GNU Free Documentation License)

Gleichzeitig sind vier Königssippen der Goten überliefert: „Amaler Balthen, Berig- und Geberich-Sippe.“

Dieser mystische Hintergrund verlangte es, dass bei rituellen Handlungen stets fünf Gotensteine verwendet werden müssen: vier bezogen sich auf die spirituelle Kraft der vier Königsfamilien – der fünfte Stein lag auf dem Herzen und ließ die Energie in Leib und Seele einfließen.