Die Ehre, das heute unser Wissen über die
gewaltige Ur-Kraft der Gotensteine nicht verloren sondern bleibend wiederentdeckt ist, gebührt einzig und
alleine Wilhelm G. Schillomeit.
Wilhelm G. Schillomeit wurde 1905 In Ostpreußen (Kreis
Tilsit-Ragnit auf dem nicht gerade
byzantinisch anmutenden Gut Kauschen)
als Sohn und Erbe eines altpreußischen Landjunkers
geboren.
Die Schillomeits waren schon seit zwei Jahrhunderten für preußische
Herrscher in die Schlachten gezogen. Leben
und Erziehung der Mitglieder dieser Militärkaste der ostpreußischen Junker waren
durch Drill, Abhärtung und möglichst wenig humanistische Erziehung geprägt.
"Heutiger Bezirk Oblast Kaliningrad" (Quelle: Wikipedia / Autor: NordNordWest / Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported) |
Eine Anekdote, die vortrefflich beschreibt,
wie preußische Krieger eigenem Schmerz widerstanden, hat Wilhelm G. Schillomeit
gerne mit diesem verschmitzten Lächeln auf gegerbter Haut wiedergegeben, das
seinen Charakter fein aufblitzen ließ. Sein Onkel hatte eine ganz eigene, preußische Art, um mit Karies umzugehen. Wenn ein Zahn anfing
wehzutun, weil sich die Fäule in Richtung Nerv vorgefressen hatte, dann nahm dieser
sehr geliebte und sehr verehrte Onkel Pinzette,
einen selbst angefertigten „Zahntrichter“
und Salpetersäure zu Hilfe! Die
Säure fraß sich durch den kariösen Zahn. Wenn der Schmerz nachließ, war die
Fäule beseitigt und das Problem für eine gewisse Zeitspanne beseitigt.
Es ist
im Angesicht einer solchen „preußischen
Problemlösung“ erklärlich, warum Junker und Krieger wie Scharnhorst,
Winterfeldt
oder Blücher
auf den Schlachtfeldern „über Gräber“
stiegen und für ihr Preußen siegten, wie man es heute noch auf
Grabinschriften des Berliner Invalidenfriedhofes lesen kann.
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"Hans von Seeckt - Grabplatte Invalidenfriedhof Berlin" (Quelle: Wikipedia / Autor: Sendker / Lizenz: public domain) |
Ein Hauslehrer wurde eingestellt. „Pit was his name.“ Englische Hauslehrer waren um das Jahr 1912 herum keine umgänglichen Gesellen und keine Anhänger entspannter Erziehungsmethoden. Dennoch! Wilhelm G. Schillomeit wurde zu einem Angehörigen der preußischen Soldatenkaste erzogen, der erlernt hatte, der wusste, dass es unterschiedliche Kulturen gab. Er wurde neugierig auf die Welt und konnte analytisch und moralisch denken und handeln. Er hatte schlicht gelernt, wie man mit unterschiedlichen Ideen positiv umgeht.
Leben und
Wirken von Wilhelm G. Schillomeit wurden durch fünf verschiedene „Staatsformen Deutschlands“ durch Kaiserreich,
Weimarer Republik, das NS-Regime, die unklare Nachkriegszeit und die BRD beeinflusst.
Definitiv im Jahre 1944 hat er gemäß
seiner moralischen Prinzipien gegen das
Verbrechen des Staates angekämpft. In preußischer Tradition.
Als ganz
junger Bursche hat Wilhelm G. Schillomeit noch eine „Kaiserjagd“
erlebt. Die Weimarer Republik war durch wirtschaftliches Elend in Ostpreußen
gekennzeichnet.
Während der NS-Diktatur verstarb die „preußische Moral“. Es kam
nicht mehr darauf an, Salpetersäure am eigenen Zahn anzuwenden, es begann die
Zeit des moralischen Versagens. Originalzitat: „Wer Dünger für die Felder bekommen
wollte, der mußte den Hitlergruß zeigen. Ich machte Witze über Hitler. Dös mag
nicht schlau gewesen sein.“
Wilhelm G. Schillomeit wurde trotz
seines Status und als Mittdreißiger als einfacher Soldat einberufen und im Frankreichfeldzug
und beim Überfall auf die Sowjetunion in vorderster Front eingesetzt. Ein
preußischer Soldat spaltet Schädel mit einem Spaten.
Als Kriegsgefangener der
Sowjets erlebte er die Anekdote „der Suche nach der Nadel im Heuhaufen“.
Die „Kluft“
war zerschlissen. Er bat um Nadel und Faden, nähte die Löcher in der Bekleidung
zu und verlor die Nadel in dem Strohsack auf dem er schlief.
Die Nachkriegszeit verbrachte er in Schleswig-Holstein,
bis er endlich Anfang 1947 zu Frau und Tochter nach Berlin reisen durfte. Er baute die Stadt als Maurer wieder auf und
wurde treuer Wähler der Sozialdemokraten bis zu dem Zeitpunkt, als Willy Brandt die „Ostgebiete“ aufgab. Das
konnte er nicht unterstützen. Das alte Ostpreußen mit seiner Moral wollte er
nicht verlieren.
Denn da war
spätestens im Jahre 1944 noch etwas
gewesen. Die Angehörigen der alten Militärkaste der Preußen waren nicht
unbedingt Demokraten! Aber es war einsichtig, dass man Salpetersäure gerne in
die eigene Zahnkaries träufeln aber niemals in die Augen von Gefangenen
spritzen darf. Und das Millionenfache
Morden an Nicht- Soldaten und Soldaten, das verbrecherische Wesen des
NS-Regimes lösten Widerstand aus. Der wurde auch in und von Kausche aus
unterstützt.
Sie merken es. Der Mann ist mir wohl
bekannt. Ich schreibe über meinen preußischen Großvater.
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